Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit

Gewerkschaftliche Gedanken zum Thema Klimaziele und Nachhaltigkeit

Gewerkschaftsarbeit ist mehr als bloße Interessenvertretung. Schon immer haben Gewerkschaften auch für gesellschaftliche Veränderungen gekämpft und sich dem Frieden und der gesellschaftlichen Solidarität verpflichtet gefühlt. Nachhaltigkeit und Bildung für Nachhaltige Entwicklung waren deshalb für mich ein großes Thema und vor allem auch ein soziales und gesellschaftspolitisches Thema. Mit Ansgar Klinger (GEW) und KollegInnen – vor allem auch Antje Utecht (IG Metall) – aus dem DGB haben wir in die gewerkschaftlichen Zugänge in die Bundesdebatte zu BNE aktiv eingebracht.

Unsere Gedanken dazu haben wir in einem Artikel der Zeitschrift „Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis“ dargelegt. Wenn man sich die „Klimadebatten“ auf der politischen Bühne anschaut, dann ist die Verknüpfung von ökologischen und sozialen Zielen DAS Zukunftsthema. Es reicht nicht, wenn sich die GEW an die Klimabewegungen dranhängt. Gewerkschaftliche Aspekte und das Thema gesellschaftliche Inklusion müssen mit Leidenschaft, Kompetenz und Überzeugung weiterhin in die BNE-Debatte eingebracht werden.

Unser Artikel:

Ansgar Klinger, Ilka Hoffmann, Antje Utecht: Gute Bildung für alle und faire Arbeitsbedingungen als gewerkschaftliche Nachhaltigkeitsziele

Keine Nachhaltigkeit ohne Natur- und Artenschutz

Wir erleben in Moment einen „Klimaschutz“, der alle Schutzmaßnahmen zum Arten-, Natur und Landschaftsschutz aushebelt und die letzten Bande der Menschen zur Natur durchschneidet.

Der Schutz der natürlichen Ressourcen, des Planeten hat sehr viel mit einer emotionalen Verbindung zur Natur zu tun: Mit vertrauten Landschaften, Walderleben (Vogelgezwitscher, das Rauschen der Bäume) und Tierbeobachtung. Diese emotionale Bindung an die Natur war der Anlass zur Gründung der Naturschutzverbände.

Heute ist das Verhältnis der Ökobewegung zur Natur weitenteils technokratisch. Aussterbende Tierarten (wie Schwarzstorch und Rotmilan sowie viele Fledermausarten) und die Zerstörung von Landschaften bekümmern wenig. Es geht um die eigene Gesundheit und ob der Stromverbrauch „öko“ ist.  Wälder werden abgeholzt, ganze Tierarten für den „Ökostrom“ ausgerottet, für „Bio-Sprit“ werden die letzten Reste des Regenwaldes zerstört und für die Lithium-Batterien der E-Autos ganze Landstriche in Wüsten verwandelt und die Menschen dort arm und krank gemacht.

„Öko“ ist zum nationalistischen, egozentrischen, naturfeindlichen Lifestyle verkommen. Eine politische Richtung für die gentrifizierten Stadtteile. Das  Denken in Habitaten und Ökosystemen hat in diesem urbanen Lifestyle-Weltbild wenig Platz, denn es fehlt das lebendige Verhältnis zu einer vielfältigen Natur.

Bildung für nachhaltige Entwicklung hat in diesem Sinne auch die Aufgabe, die Bänder zur lebendigen Natur wieder zu knüpfen und die heranwachsende Generation mit den Wundern und der Perfektion der Natur vertraut zu machen. Denn: Klima- und Umweltschutz könnnen nur MIT und nicht GEGEN die Natur gelingen. Nur die respektvolle Achtsamkeit gegenüber Flora und Fauna kann diesen Planeten noch retten – nicht der Glaube an einen grünen Kapitalismus, der genauso rücksichtslos Habitate und Lebensräume zerstört und natürliche Ressourcen in Massen verschlingt.   Ressourcen-Sparen muss endlich populär werden. Also, liebe Lehrpersonen: Geht in den Wald und an den Teich und baut keine Windräder für BNE!